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Erinnerungen eines älter gewordenen
an die Engerser Kirmes 1947

In der Zeit vor Kirmes kommen manchmal Erinnerungen, wie es damals bei unserer Kirmes so wa, zumal dann, wenn man Fünfzigjähriges Kirmesjubiläum zu feiern hat.
Ich habe diese Gedanken einmal zusammengefaßt.
Der eine oder der andere wird sich sicherlich gerne daran erinnern und beim Lesen dieser Zeilen ein Schmunzeln nicht unterdrücken können.
Wir schrieben also das Jahr 1947, zwei Jahre nach dem schlimmen Krieg, den wir ja hautnah in Rußland, Italien oder wo auch immer miterlebt hatten. Wir waren auch alle mehr oder weniger kriegsgeschädigt und wollten endlich mal ein ganz normales Leben führen, auch wenn wir nicht so genau wußten: "Wie geht das eigentlich?"
An Kirmes, das hatte uns Clemens Brink, unser Präsident, wenn wir uns trafen, immer wieder gesagt, machen wir, der Jahrgang 1924, den Kirmesjahrgang.
Zu dieser Zeit waren wir mit 29 Mädchen und 14 Jungen im Jahrgang, die vom Krieg entlassen waren. Wir begannen also mit unserer Arbeit des Blumenbindens und der Planung der Kirmeskrone. Im Vorfeld war das eine angenehme Geselligkeit, die noch nicht den Anschein von Arbeit beanspruchte. In Arbeit artete die Sache dann aus, als es galt, den Eingang der Schloßstraße mit dem Willkommensschild und Girlanden zu schmücken und auch selbst aufzustellen. Es fehlte dazu an Werkzeug, an Material wie Nägeln, Draht und dergleichen. Die Folge war natürlich längere Arbeitszeit durch diese Mängel. Die Stadt konnte hierfür nicht in Anspruch genommen werden. In dieser Angelegenheit war der Kirmesjahrgang ganz auf sich allein gestellt, und hier waren unsere Handwerker die Chefs im Ring.
Bis spätestens Freitagabend vor Kirmes mußte dieser Teil der Arbeit abgeschlossen sein. Es war aber auch nicht möglich, viel früher damit anzufangen, da sonst das Willkommensschild gestört hätte - schließlich war Heuzeit und die Schloßstraße mußte mit hohen Heuwagen befahren werden.
Samstag Mittag begann dann der eigentliche Hauptteil unserer Arbeit. Im Engerser Wald bei Stromberg mußte der Kirmesbaum geholt werden. Un-


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